Keynotes & Lectures
(in alphabetical order)
Keynotes
Michael Nehls: Wie Sie Ihren mentalen Akku revitalisieren. Die neurologische Quelle unserer geistigen Energie, Kreativität, Individualität und Motivation ─ und wie wir sie besser nutzen können. |
Mediziner, Unternehmer und Autor in den Bereichen Medizin und Biotechnologie, Deutschland |
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen Wege auf, wie wir unser Gehirn nach geistiger Erschöpfung wieder aufladen können. Erfahren Sie mehr über die Quelle und den Strom unserer geistigen Energie und wie sie verbraucht und wieder regeneriert wird. Entdecken Sie Strategien, die ihren Fluss lebenslang aufrechterhalten, um die Gefahren eines "indoktrinierten Gehirns" zu vermeiden. PD Dr. med. Michael Nehls ist Arzt und habilitierter Molekulargenetiker. Als Wissenschaftler entschlüsselte er die genetischen Ursachen verschiedener Erbkrankheiten an deutschen und internationalen Forschungseinrichtungen. Einige seiner Entdeckungen veröffentlichte er gemeinsam mit zwei Nobelpreisträgern, eine weitere wurde vom renommierten US-amerikanischen Fachverband für Immunologie als „Säule der immunologischen Forschung“ geehrt. Dr. Nehls hat aber auch Erfahrung in der Industrie gesammelt. So war er 3 Jahre leitender Genomforscher einer US- amerikanischen Firma und danach 8 Jahre Vorstandsvorsitzender und Forschungsleiter eines Münchner Biotechnologie-Unternehmens. Mittlerweile hat er es sich als Wissenschaftsautor zur Aufgabe gemacht, über die Ursachen von Zivilisationskrankheiten aufzuklären und hält als Privatdozent Vorträge auf Kongressen und Universitäten. |
Chia-Jung Tsay: Eine Prämie für wahrgenommene "Natürlichkeit": Auswirkungen auf Motivation und Ideale von Fairness und Leistungsgesellschaft |
University College London and University of Oxford, UK |
In allen Bereichen investieren Organisationen und Institutionen viel in die Beurteilung von Leistung. Schließlich betrachten wir faire Systeme, Prozesse und den gleichberechtigten Zugang zu Chancen als sehr geschätzte Aspekte der modernen Gesellschaft. Dennoch können Überzeugungen über den Ursprung individueller Leistungsergebnisse wichtige Entscheidungen in allen Bereichen von Leistung und in jedem Kontext, der soziale Bewertungen beinhaltet, beeinflussen. Meine Forschung stellt unsere allgemeine, ausdrückliche Bewunderung für harte Arbeit in Frage und zeigt, dass Menschen einer versteckten "Natürlichkeitsverzerrung" unterliegen, ein Phänomen, das ich als den hohen Wert definiere, den Menschen scheinbar natürlichen Fähigkeiten und Talenten beimessen, im Gegensatz zu denselben Leistungen, die durch Streben und bewusste Motivation erzielt werden. Die ersten Forschungsergebnisse wurden durch zusätzliche Studien erweitert, in denen die Verallgemeinerbarkeit und Beständigkeit dieser Effekte untersucht wurden, z. B. in den Bereichen Unternehmertum, Führung, Verhandlungen, Networking und Mitarbeiterentwicklung. In den noch laufenden Untersuchungen werden die Auswirkungen auf Geschlecht, Rasse, Ethik und Gesundheitswesen sowie Lernergebnisse diskutiert. Chia-Jung Tsay ist außerordentliche Professorin am University College London und Associate Fellow an der University of Oxford. In ihrer Arbeit untersucht sie die psychologischen Prozesse, die die Entscheidungsfindung und die zwischenmenschliche Wahrnehmung von Leistung beeinflussen. Über sie wurde in Medien wie BBC, DW, Economist, Financial Times, Forbes, Harvard Business Review, Nature, NPR, ORF, PBS, SRF, TIME und Wall Street Journal berichtet. Chia Tsay promovierte an der Harvard University in Organisationsverhalten und Psychologie mit Nebenfach Musik und lehrte zuvor in Peabody, Oxford, Tsinghua und Wharton. Sie hat bei einer Reihe von Organisationen Vorträge gehalten, darunter das National Endowment for the Arts, die OECD, die Royal Institution, das Smithsonian und die United States Military Academy. Als klassische Pianistin ist Chia unter anderem in der Carnegie Hall, im Lincoln Center und in der US-Botschaft aufgetreten und verfügt über Abschlüsse der Juilliard School und des Peabody Institute. |
Lectures
Matthias Bertsch: Spannende Auftrittserfahrungen in der virtuellen Realität als neue Waffe im Kampf gegen Aufführungsängste |
Universität für Musik u. darstellende Kunst Wien, Österreich |
Manche Aufführungssituationen sind für Künstler*innen ein ganz besonderer Nervenkitzel: Aufnahmeprüfungen, Probespiele, Live-Aufnahmen oder auch Auftritte auf großen Bühnen. Während mentales Training bereits sehr wertvolle Tools im Umgang mit Auftrittsängsten bietet, ist der Einsatz neuer technischer Möglichkeiten, wie Virtual und Augmented Reality, eine spannende neue Methode, um die Visualisierung von Auftrittssituationen zu intensivieren und den spielerischen Umgang damit zu trainieren. Matthias Bertsch widmet sich der interdisziplinären Musikforschung im Bereich der musikalischen Performance. Als systematischer Musikwissenschaftler (Musikalische Akustik – Musikphysiologie – Musikpsychologie) forscht und lehrt er mit einer Vielzahl an psychophysiologischen und multimedialen Tools im Motion-Emotion-Lab der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (MDW). In seinem aktuellen Forschungsprojekt verbindet er 360°/3D Visualisierungen und Augmented Audio zur Messung von Stresslevels und muskulären Anspannungen beim Musizieren. Seit 2009 ist er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin. |
Robert A. Duke: Treibstoff Freude: Wie das Erreichen von Nahzielen während des Übens zu persönlicher Handlungsfähigkeit, Wirksamkeit und Wohlbefinden beiträgt |
Universität von Texas in Austin, USA |
Intelligent geplantes Üben bietet den Lernenden die Möglichkeit zu Erfahrungen, sich überwindbaren Herausforderungen zu stellen, kognitive und körperliche Anstrengungen zu unternehmen und lohnende Ziele zu erreichen. Diese Erfahrungen führen schließlich zu einem Gefühl der Kompetenz und persönlichen Zufriedenheit. Bob Duke hat die Marlene und Morton Meyerson Centennial Professur inne und leitet den Fachbereich Musik und Lernen an der University of Texas in Austin, an der er auch Universitätsprofessor und Lehrstuhlinhaber ist. Er ist Elizabeth Shatto Massey Distinguished Fellow für die Ausbildung von Lehrer*innen und Direktor des Center for Music Learning. Bob Duke ist außerdem klinischer Professor an der Dell Medical School der University of Texas und war der Gründungsdirektor des Programms für Lernpsychologie am Colburn Conservatory of Music in Los Angeles. |
Horst Hildebrandt: Lösungsorientierte Werkzeuge: Motivierende Ressourcen für den Bühnenauftritt |
Zürcher Hochschule der Künste und Musikhochschulen FHNW Basel, Schweiz |
Die Entwicklung und Anwendung lösungsorientierter psycho-physischer Werkzeuge beim Üben kann als entscheidend für die Meisterung musikalischer und technischer Herausforderungen gelten. Außerdem ist die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf Lösungen anstatt auf mögliche bzw. befürchtete Probleme motivationsfördernd. Auf der Bühne sind während eines im Originaltempo dargebotenen musikalischen Ablaufs mentale Extrakte der gefundenen Lösungen bzw. zusammenfassende Subtexte notwendig. Diese sollten zudem auf die Raumakustik abgestimmt und in einem phrasengerechten mentalen Tempo abrufbar sein. Horst Hildebrandt (Prof. Dr. med., MA Violine) studierte Violine in Freiburg und London sowie für Medizin in Freiburg. Weiterbildungen in senso- und psychomotorischer Therapie, Dispokinesis, Mentaltraining, Hypnotherapie und Schmerztherapie. Tätigkeit als Geiger in Opern- und Rundfunkorchestern. Primarius des Hilaros-Quartetts, des Ensemble Aisthesis und ab 1988 des Ensemble Aventure Freiburg. 30 Jahre Lehrtätigkeit an Musikschulen sowie als Dozent an Musikhochschulen und bei Berufsorchestern. Leiter des MAS-Studiengangs Musikphysiologie und des Bereichs Musikphysiologie Musik- und Präventivmedizin an den Musikhochschulen Zürich und Basel - Schwerpunkte: Lehre und Forschung bezüglich Psycho-Physiologie, Prävention und Gesundheitsförderung. |
Andreas Kissenbeck: Landkarte der Motivation - Kartografieren einer breiten Palette von Zugangspunkten |
Hochschule für Musik und Theater München, Deutschland |
Oft versuchen Menschen sich dadurch zu motivieren, indem sie gewissermaßen beschließen, motiviert zu sein. Aber es gibt eine Vielzahl an effektiveren Möglichkeiten, langfristige Veränderung von Motivation bewirken. Geboren 1969 in Bonn studierte Andreas Kissenbeck Mathematik, Sport und Erziehungswissenschaften an den Universitäten Berlin und Regensburg. Danach Stipendium und Studium im Fach Jazzpiano an der Hochschule für Musik Würzburg. Später Promotion in Musikwissenschaft an der Universität Würzburg. Pianist/Hammond Organist, Komponist und Arrangeur. 2002 Jazzpreis der Süddeutschen |
Veronika Lubert1 und Sanna Nordin-Bates2: Zwischen Disziplin und Kreativität – Reflexionen über Motivation in den darstellenden Künsten aus der Sicht der Selbstbestimmungstheorie |
1Universität Wien, Österreich und 2Schwedische Schule für Sport und Gesundheitswissenschaften, Stockholm, Schweden |
Welche Nuancen der Motivation sehen darstellende Künstler*innen innerhalb des farbenreichen Spektrums der Selbstbestimmung? Sowohl Disziplin als auch Kreativität werden in den darstellenden Künsten als starke Antriebskräfte geschätzt, aber in welchem Ausmaß sind sie kompatibel? In diesem Vortrag dient uns die Selbstbestimmungstheorie als Basis, um zu explorieren, was dazu inspiriert und motiviert, zu üben, aufzutreten und sich für längere Zeit der Kunst zu widmen. Veronika Lubert ist Doktorandin in Psychologie und Universitätslektorin für Motivation und Selbstregulation an der Universität Wien. Als Marietta-Blau-Stipendiatin arbeitet sie derzeit an der Swedish School of Sports and Health Sciences und am Royal Northern College of Music. In ihrer Forschung fokussiert sie auf den Wissenstransfer zwischen der Sportpsychologie und den darstellenden Künsten und adaptiert sportpsychologische Interventionen für die Verbesserung von Leistung unter Druck in Musik, Tanz und Schauspiel. Mit Studienabschlüssen in Psychologie und Konzertfach Violine und verschiedenen Coachingausbildungen ist sie auch als Performance Coach und Violinistin aktiv. Sanna Nordin-Bates ist außerordentliche Professorin an der Swedish School of Sport and Health Sciences in Stockholm und seit 20 Jahren in Forschung und Lehre in der Tanz- und Sportpsychologie tätig. Sanna erhielt ihren PhD von der University of Birmingham, England, und ist eingetragene Diplompsychologin in der British Psychological Society. Sie ist zudem ausgebildet in kognitiver Verhaltenstherapie für den Spitzensport und zertifizierte Mindfulness-Trainerin. |
Bridget Rennie-Salonen: „Es geht um mehr als nur um die Musik". Veränderung durch somatisch-medizinisches Lernen in der Gesundheitserziehung von Musikern |
Universität Stellenbosch, Südafrika |
Wir berichten von einer Steigerung der Veränderungs- und Lernmotivation bei Musikstudierenden, die aus ihrer Teilnahme an einem umfassenden Gesundheitskurs für Musiker*innen resultierte. Ein Schlüsselfaktor war zum Beispiel das neue Verständnis der Studierenden für die Interdependenz von psychologischen, physischen und künstlerischen Aspekten für ihr verbessertes Wohlbefinden und ihre berufsbezogene Gesundheitskompetenz. Die Implikationen für Inhalte und Umsetzung der Gesundheitserziehung von Musiker*innen werden diskutiert. Dr. Bridget Rennie-Salonen ist eine preisgekrönte Flötistin und Akademikerin ebenso wie eine gefragte Künstlerin, Pädagogin und Expertin für die Gesundheit von Musiker*innen. Ihre Forschung und ihre Führungsrolle im Bereich Gesundheit der darstellenden Künste sind bahnbrechend für Südafrika. Sie konzentriert sich auf die Verbindung von optimaler künstlerischer Leistung mit Wohlbefinden und Gesundheitsförderung und forscht in den Bereichen Gesundheitserziehung und Gesundheitskompetenz für Musiker*innen, somatische Medizin, sensomotorisches Training und Leistungspsychologie. Bridget arbeitet an der Universität Stellenbosch und verfügt über Zertifikate in Performing Arts Medicine und Functional Movement Anatomy. Sie ist Forscherin im internationalen Musicians' Health Literacy Consortium, Beauftragte der International Society for Music Education und Vorsitzende der South Africa Performing Arts Health Association NPO. |
Kurt Sokolowski: Soll ich oder nicht? – Motivation am Scheideweg |
Universität Siegen, Deutschland |
Das regelmäßige Üben fällt gelegentlich sehr leicht, jedoch auch manchmal sehr schwer. Warum ist das so? Die Motivationspsychologie versucht, die Ursachen dafür zu finden und auch Mittel, damit umzugehen. Prof. Dr. Kurt Sokolowski. 1972 bis 1977 Studium der Psychologie in Bochum – 1976 Ausbildung in Verhaltenstherapie im "Psychological Medicine Department" des King's College Hospital, University of London - 1977 Diplom in Psychologie, Universität Bochum – 1986 Dr. phil., Universität Wuppertal - 1991 Habilitation in Psychologie – 1992 Oberassistent Universität Wuppertal – 1996 Hochschuldozent an der Universität Wuppertal – Zwischen 1992 and 2000 verschiedene Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Osnabrück, Ludwig-Maximilians-Universität München und Technische Universität Dortmund - 2000 bis 2018 Professur für Allgemeine und Differentielle Psychologie an der Universität Siegen. |
Anna-Maria Wagner1 and Jonas Zopf2: Kindheitstraum Olympiade: Erreichen eines langfristigen Ziels trotz Hindernissen wie Corona |
1Judoka, Deutschland 2Sportwissenschaftler, Deutschland |
Wie hält frau/man trotz Wettkampfabsagen, Lockdowns und anderen Rückschlägen an ihren/seinen Lebenszielen fest? In diesem Interview geht es um die Motivation, weiter zu trainieren, sich auf Zwischenschritte zu konzentrieren, sich fit und im Wettkampfmodus zu halten und die notwendigen Partnerschaften aufzubauen, um in unglaublich schwierigen Zeiten weitermachen zu können. Anna-Maria Wagner betreibt Judo seit dem siebten Lebensjahr und begann ihre sportliche Karriere beim KJC Ravensburg. Für ihren Heimatverein tritt sie bei Wettkämpfen auch heute noch an, sie ist Judoka in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm (Halbschwergewicht). Mit 16 Jahren wechselte sie auf ein Sportinternat in Stuttgart, um sich intensiv dem Leistungssport widmen zu können. Nach Abschluss Ihrer Schulausbildung startete sie eine Karriere als Profisportlerin und Sportsoldatin bei der Bundeswehr in Köln, wo sie auch gegenwärtig lebt und trainiert. Parallel zu ihrer Profisport-Laufbahn bei der Bundeswehr absolviert sie ein Studium im Hotel- und Tourismusmanagement. Jonas Zopf ist diplomierter Sportwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Prävention und Rehabilitation (TU München), hat sich jedoch seine Begeisterung für Musik über das Abitur an einem musischen Gymnasium hinaus bewahrt. Begleitend zu seinem Studium absolvierte er eine Zusatzausbildung als zertifizierter Sportpsychologe (Österreichisches Bundesnetzwerk für Sportpsychologie) und ist seitdem als sportpsychologischer Experte Mitglied am Bundesinstitut für Sportwissenschaft. Er beschäftigt sich intensiv mit mentalen Trainings- und Entspannungstechniken wie etwa der Achtsamkeitsmeditation (Zusatzqualifikation Prof. Dr. Wiedemann, Schmerzambulanz Ludwig-Maximilians-Universität München). Seit 2010 ist er als selbstständiger Sportpsychologe in eigener Praxis tätig, arbeitet mit Athleten*innen aus dem Hochleistungssport und mit Musiker*innen zusammen. Seit 2013 arbeitet er zusätzlich als Body- Mind- Therapeut im Bereich Psychiatrie und Psychosomatik. |